O B E R L A U S I T Z
Foto: Kottmars verborgene Schätze: Natur, Kultur und Lebensart

Zwischen Himmelsleitern und Dorfidyll: Entdeckungen in Kottmar

Der weithin sichtbare 583 m hohe Kottmar ist ein markantes Zeichen einer Landschaft, die einem Bilderbuch entnommen scheint. Die um sich herum wie auf einer Perlenkette aufgereihten Dörfer scheinen sich um ihn zu schmiegen wie Küken um ihre Glucke. Er bietet Schutz und Geborgenheit, ist Wasser- und Wetterscheide und reicht territorial ins Quellgebiet der Spree, jenes Flusses, der unsere Dörfer mit der Bundeshauptstadt Berlin verbindet. Wer kann schon so eine direkte (Verkehrs-) Verbindung aufweisen? In ca. 480 m Höhe entspringt am Westhang die Spree. Es ist die geografisch am Höchsten gelegene Quelle des Flusses, der sich hier noch als ein kleines Rinnsaal darstellt. Der Kottmar ist Mittelpunkt der am 01.01.2013 gegründeten Gemeinde Kottmar. Der größte Schatz der Region ist neben den kulturellen Traditionen der reiche Bestand an Umgebindehäusern. Sie sind einmalig in Europa und ihre noch vorhandene Vielzahl macht die Region so spektakulär.

Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Kottmar

Foto: Kottmarsdorf Bockwindmühle

Ortsteil Kottmarsdorf

Schon von weitem grüßt ein besonders interessantes technisches Denkmal, die Kottmarsdorfer Bockwindmühle, die 1843 auf dem Pfarrberg erbaut wurde und für das einst selbständige Dorf zu einem Wahrzeichen geworden ist. Bei einer sachkundigen Mühlenführung, welche die Natur- und Heimatfreunde anbieten, erfährt der Besucher viel über die Entwicklung der Produktivkräfte auf dem Lande. Bei Wind setzt sich die Mechanik wie von unsichtbarer Hand getrieben in Bewegung. Ein Knarren und Ächzen lässt uns das zu neuem Leben erweckte Baudenkmal hautnah erlebbar werden.

Foto: Niedercunnersdorf Dorfgemeinschaftshaus

Ortsteil Niedercunnersdorf

Zu Fuß oder per Fahrrad geht es entlang von Wiesen und Feldern nach Niedercunnersdorf. Das 1221 erstmals urkundlich erwähnte Weberdorf liegt idyllisch am Löbauer Wasser. Seine Dorfstraße folgt dem Bachlauf und reizvolle Umgebindehäuser säumen den Straßenzug zu beiden Seiten. Im Dorfgemeinschaftshaus hat das Heimatmuseum des Dorfes sein Domizil. Die Oberlausitzer Weberstube zeigt einen Einblick in das Leben und die Arbeitswelt der Weberfamilien. Einst klapperten in allen Umgebindehäusern die Webstühle und dienten dem Broterwerb. Die fertigen Stoffe wurden entweder direkt vermarktet, per Roaper zur Messe gefahren oder dem Leinwandhändler übergeben, welcher ein entsprechendes Entgelt (Lohn) zahlte.

Foto: Ottenhain Schulmuseum

Ortsteil Ottenhain

Zu Niedercunnersdorf zählte vor der Gemeindezusammenlegung auch der Ortsteil Ottenhain. Er ist die östlichste Ortschaft der Gemeinde Kottmar.

Der Sonneberg ermöglicht einen reizvollen Ausblick über das Tal des Löbauer Wassers hinüber zum Kottmar mit Nieder- und Obercunnersdorf. Beide Ortschaften verstecken sich ein wenig im Tal und lassen eine reiz- und stimmungsvolle (Umgebinde) Landschaft vermuten.

Neben dem Ottenhainer Schloss bietet Ottenhain ein Schulmuseum. Ein Besuch lohnt sich, Unterricht in früheren Zeiten, das war schon etwas ganz anderes. Damals gab es die Schule noch im Dorf, die Kinder genossen nach dem Unterricht die Freiheit der Dorfgemeinschaft. Freilich musste man auf manche Annehmlichkeit verzichten, man kannte nichts anderes.

Foto: Obercunnersdorf

Ortsteil Obercunnersdorf

Ein alter Feldweg über den Sonneberg führt die Wanderer nun nach Obercunnersdorf. Der als Denkmalsdorf bekannte Ort kann jährlich etwa 11.000 Gäste begrüßen. Sie alle wollen die Besonderheiten der Oberlausitzer Umgebinde- bzw. Weberhäuser erkunden und kennen lernen. Da gibt es soviel zu sehen und zu entdecken. Man schafft es kaum, alle architektonischen Details zu erfassen. Eine große Vielzahl an Verschieferungsmustern lässt uns darauf schließen, dass die Handwerker früher sozusagen "um die Wette gebaut haben". Wahrscheinlich hatte jeder Handwerksmeister seine eigenen Muster.

Obercunnersdorf ist ein Lehrbuch der Umgebindebauweise. Jeden Quadratmeter Bauland nutzend, wurden die Häuser sehr dicht beieinander gebaut. Die kleinen Gärten werden liebevoll gepflegt und geben dem Dorf eine einmalige Note.

Ein Abstecher zum Erlebnisbad mit Minigolfanlage lässt uns von den Strapazen der Wanderung erholen. An den Sommertagen lädt ein Sprung ins kühle Nass zu aktiver Erholung ein.

Foto: Kirche in Walddorf

Ortsteil Walddorf

Nun führt uns die Wanderung hinunter ins Landwassertal, in welchem kurvenreich die B 96 verläuft. Wir sind im Ortsteil Walddorf mit seinen schmucken kleinen Weberhäuschen angekommen. Schutzsuchend schmiegt sich das Dörflein am Walde an den Kottmar und liegt ihm gleichsam zu Füßen.

Hier findet sich das Haus "Spinnwebe". In dieser Handwerberei wird Schauweben vorgeführt, man kann sogar Kurse buchen und die Weberei selbst erlernen - also eine Spurensuche bei unseren Vorfahren, als noch keine modernen Webautomaten die Meterware in Rekordzeit produzierten. Ein im Haus befindlicher Laden bietet Webprodukte für jeden Geldbeutel. Die hauseigene Pension bietet rustikale Übernachtungsmöglichkeiten bei bestem Service.

Foto: Faktorenhof in Eibau

Ortsteil Eibau

Eibau - das Dorf des ländlichen Barock. Bauerngehöfte, Umgebinde- und Faktorenhäuser prägen das Ortsbild. Der Faktorenhof ist wohl Eibaus bekanntester Gebäudekomplex und überregional bekannt. Schon in der Ortschronik von 1910 wird das stolze Herrenhaus als "Perle der Oberlausitzer Barockbauten" bezeichnet. Von 1995 bis 2001 grundlegend saniert und rekonstruiert, beherbergt es die Touristinformation "Spreequellland" und das Standesamt der Gemeinde Kottmar. Im historischen Festsaal finden regelmäßig die verschiedensten Veranstaltungen statt. Die Räume im Obergeschoss sind mit wertvoller Decken- und Wandmalerei versehen.

Im ausgebauten Dachgeschoss mit zwei Ebenen befindet sich das Eibauer Heimat- und Humboldtmuseum mit seiner Ausstellung zu den historischen Besonderheiten des Ortes. Die Naturaliensammlung und das Kuriositätenkabinett entstanden in der Volksbildungsarbeit der deutschlandweiten Humboldtbewegung zwischen 1864 und 1945.

Neben den noch erhaltenen Faktorenhäusern, die Eibau aufzuweisen hat, steht auch die barocke Dorfkirche für das Streben der Leinwandhändler nach Ruhm und Ansehen. Die zweitgrößte Dorfkirche der Oberlausitz wurde in den 1990er Jahren umfangreich saniert. Der für ein Weberdorf gewaltig anmutende Kirchenbau zeigt eindrucksvoll das handwerkliche Können der am Bau beteiligten Handwerker.

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