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Oberlausitzer Umgebindehaus

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Umgebindehäuser in der Oberlausitz: Historische Architektur entdecken

Umgebindehäuser nennt man die historischen Fachwerkhäuser in Sachsen und der Oberlausitz. Mehr als 6.500 dieser einmaligen, bis zu 500 Jahre alten Bauwerke prägen auf kleinstem Raum die Region im Dreiländereck zwischen Polen, Tschechien und Deutschland. Diese von hölzernen Wohnhäusern geprägte Landschaft ist in Europa einzigartig. Kein Haus gleicht dem anderen und die bewährten Naturbaustoffe Holz, Lehm, Stroh und Steine, aus denen sie einst geschaffen wurden, geben dem Haus ein individuelles Aussehen und optimales Wohnklima.

Es wird vermutet, dass das Zusammentreffen von slawischer Blockbauweise und deutscher Fachwerkbautechnik zur Herausbildung des Umgebindehaus-Bauprinzips führte.

Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert kamen meist fränkische Bauern in die bis dahin nur dünn durch slawische Stämme besiedelte Lausitz. Die damaligen klimatischen Bedingungen in der Lausitz und im böhmischen Mittelgebirge zwangen die Siedler, so wie es die Slawen praktizierten, in Blockhäusern bzw. -stuben zu wohnen. Nicht nur in den Dörfern, auch in Städten prägten Laubenhäuser mit Blockstuben die engen Marktplätze. Später versteinerte man, in Folge der Feuerverordnungen, die meisten dieser Häuser. Außerhalb der Stadtmauern baute man aber in alter Tradition weiter.

Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert entwickelten sich verschiedenste Haustypen, die sich für vielseitige Ansprüche und Nutzungen eignen. Eingeschossige- und Drempelgeschossbauten (1 ½-geschossig) sowie Geschossbauten und Stockwerksbauten (2-geschossig) wurden gleichwertig nebeneinander errichtet. Mit Andreaskreuzen und üppigem Holzeinsatz geprägte Fassaden zeigen den Reichtum der einstigen Besitzer.

Die meisten der heute noch vorhandenen Umgebindehäuser wurden nach 1660 errichtet. Das älteste vollständig erhaltene Umgebindehaus (Baujahr 1603) befindet sich in Ebersbach-Neugersdorf, Oststraße 30.

Die Ornamentik an den Häusern ist heute noch in üppiger spätbarocker bis hin zum strengen Klassizismus sichtbar. Diese Vielfalt konnten sich oft nur die Reichen leisten. Das zeigt sich besonders in den mächtigen Faktorenhäusern. In diese Zeit fällt auch die lebhafte Entwicklung der Textilherstellung. Ab 1850 setzte sich langsam die Massivbauweise durch, die sich vor allem an modernen städtischen Bauten orientiert.

Das letzte Umgebindehaus wurde 1928 gebaut.

Zahlreichen Hausbesitzern gelang es mit Unterstützung der "Stiftung Umgebindehaus" in den letzten Jahren, die liebenswerten Umgebindehäuser originalgetreu zu sanieren.

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